Braucht mein Hund Verhaltenstherapie, und wie läuft das ab?

Ein unangenehm und problematisch erscheinendes Verhalten eines Hundes kann unterschiedlichste Ursachen haben.

 

Es kann sich z.B. um normales, stark genetisch verankertes Hundeverhalten handeln oder auch ein Symptom nicht artgerechter Haltung, Traumata, ungeeigneter Erziehungsmaßnahmen, Stress oder Krankheit sein.

 

So gilt es, die Ursache(n) ausfindig zu machen.

Meist spielen mehrere Faktoren eine Rolle. 

 

Mittels einer umfassenden Anamnese kann der Trainingsplan entwickelt und das entsprechend weitere Vorgehen besprochen werden.

 

Dieses besteht oft aus mehreren Bausteinen:

tierärztliche Abklärung um gesundheitliche Ursachen auszuschließen, Management

um das Verhalten nicht weiter zu verstärken und ein individueller Trainingsplan, um Alternativen aufzutrainieren und damit wieder zu einem adäquaten Verhalten zu gelangen. 

 

Mögliche Indikationen für Verhaltensmodifikation

Dein Hund zeigt folgende oder weitere, nicht aufgeführte Symptome: 

 

  • Er kommt nicht zur Ruhe: zeigt Hyperaktivität, Fiepen/Bellen, oder Kissen "rammeln"
  • Er zeigt eine schlechte Impulskontrolle, springt bekannte und unbekannte Personen an, reitet auf, schleckt Hände ab, springt in die Leine neigt zum Fiepen, Bellen oder anderen Übersprungshandlungen, häufig aus Frustration
  • Er rennt distanzlos in andere Hunde (-Gruppen), ist sehr körperlich unterwegs
  • Er hat Probleme mit dem Alleine bleiben/ Trennungsstress (Urinieren/Bellen/Zerstören von Inventar, ständiges hinterherlaufen)
  • Er ist nicht ableinbar aufgrund unerwünschtem Jagdverhalten oder Hüten von Personen/Tieren/Objekten
  • Er nimmt draußen ständig Unrat, Müll, Kot etc. auf und tauscht nicht
  • Er zeigt Angst oder Aggressionen gegenüber anderen Hunden, Tieren oder Menschen
  • Er hat Stress im Auto, bei der Körperpflege oder dem Besuch beim Tierarzt (starkes Hecheln, Speicheln, Winseln, Zittern, Erbrechen, Unruhe...)
  • Er verteidigt Räume, Gegenstände, Futter, Personen...
  • Er zeigt Stereotypien wie z.B. Schatten/Licht jagen, Flanken saugen, im Kreis laufen, Pfoten lecken, exessives Gras fressen, Wände/Gegenstände ablecken 
  • Er zeigt Unsicherheiten bzw. Ängste, durch negative Erfahrungen/ Trauma oder Deprivation entstanden oder unbekannter Ursache, z.B. Geräuschangst, Angst vor Lichtern/Schatten, Angst beim Durchgehen von Türen, betreten von bestimmten Untergründen
  • Er hat Probleme durch Blind- oder Taubheit oder anderen körperliche Beeinträchtigungen verursacht
  • Er lässt sich nicht Pflegen: Abtrocknen, Bürsten/Scheren, Abduschen, Untersuchen (Zecken ziehen, Krallen schneiden, Medikamente geben...)